Während ich hier sitze und mich auf morgen früh freue, wo ich von meinem Lichtwecker gemütlich aus dem Schlaf geholt werde, höre ich neben bei per Kopfhörer ein bisschen Musik. Eben war da ein Titel, den ich schon Jahre nicht mehr gehört habe:
Der Berg ruft
Neue Deutsche Welle, 80er Jahre, schon klar. Einige kennen diese Musik gar nicht mehr, ist ja auch schon wieder „Jahrzehnte her“, mein Gott, wie schnell die Zeit vergeht. Andere können sich vielleicht noch erinnern, und wenn Sie jetzt nicht auf die Schnelle die „Venül“ finden, hier mal ein Video:
Wie komme ich jetzt von Berg auf Lichtwecker? Nun ja, ein Wecker „ruft“ ja auch. Und das auf ganz unterschiedliche Weise. Zu der Zeit, als diese Musik modern war, hatte ich natürlich noch keinen Lichtwecker. Ich glaube, in den achtzigern gab es so was noch gar nicht. Ich hatte damals (war ja noch jung!) erhebliche Probleme , morgens aufzustehen. Ein normaler Wecker neben dem Bett hatte keine Chance, entweder habe ich ihn ausgedrückt, oder an die Wand geworfen. War dann halt ne Wanduhr!
Wie es so mancher heute noch macht!
Radiowecker gab es auch noch nicht, jedenfalls nicht bei uns in Ostdeutschland. Also habe ich mir selber einen gebaut:
Radiowecker selbst bauen
Ich habe mir eine großen, metallenen Doppelglockenwecker gekauft. Als Erstes habe ich ihn zerlegt, und das Ziffernblatt angepaßt. Schließlich waren wir „Tuner“!
Oben stand in runder Schrift und in rot ganz dick: „Ruhla Sumpfuhr“ drauf. Weil der Wecker ja aus Ruhla kam. Mechanisch war er über alle Zweifel erhaben, und auch das Design war eben so, wie es bei einem Doppelglockenwecker sein sollte: Massiv, stabil und im Gegensatz zu heutigen Produkten auf eine unendliche Lebensdauer ausgelegt!
Na, jedenfalls habe ich in den kleinen Hebel, der sich immer dreht, wenn der Wecker weckt, ein Loch gebohrt. Den Wecker habe ich auf ein dickes Holzstück geschraubt, damit er sich nicht mehr bewegen kann. Dann habe ich auf demselben Holzbrett einen Lichtschalter montiert, nicht so einen mit einer flachen Schaltwippe, sondern einen mit einem ziemlich großen Hebel. Dort habe ich auch ein Loch reingebohrt, und die beiden Löcher mit Strickgarn verbunden.
Soweit, sogut!
Wenn dann der Wecker morgens anging, drehte sich der Aufzug und zog mit der Schnur den Lichtschalter in eine andere Stellung. Alles andere war dann einfacher: Ich habe die Zuleitung vom meinem großem Zimmerradio getrennt, und eine Ader über den Lichtschalter angeschlossen. Das Radio war auf größte Lautstärke eingestellt, und wenn dann der Glockenwecker anzog und den Schalter betätigte….. Volle Lautstaäke, da kann man gar nicht mehr verschlafen!!
Das Licht ruft
Doch wie gesagt, das war früher in den 80ern in der DDR, und das ist lange her. Aber wir waren eben kreativ und haben uns immer was einfallen lassen!
Heute ist das alles viel einfacher. Ich habe einen Lichtwecker, da ist auch ein Radiowecker mit eingebaut, und ich lasse mich richtig sanft und langsam und gemütlich aus dem Schlaf wecken. Nicht so brutal mit voller Lautstärke wie früher!
Ich hatte allerdings auch den Vorteil, daß wir schon damals in einem eigenen Haus gewohnt haben. Nachbarn gab es keine, die sich beschweren konnten wegen diesem Krach am frühen Morgen (immerhin um 4.30 Uhr). Nur meine Geschwister waren nicht begeistert.
Heute möchte ich meinen Lichtwecker nicht mehr missen. Ich kann ihn so einstellen, wie ich es wünsche, geweckt zu werden, entweder nur mit der aufgehenden Sonne, oder verkürzt noch mit dem Einsatz eines Radioweckers.
Oder mit Naturklängen. Aber die nutze ich eher nicht, zumindest im Sommer habe ich die Naturklänge ja live aus meinem Garten. Genauso wie die echte aufgehende Sonne: Die weckt mich in der Regel aber immer noch vor meinem Lichtwecker.